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Unesco - Wir sind Europas Wildnis - Alte Buchenwälder und Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas
Unesco - Wir sind Europas Wildnis - Alte Buchenwälder und Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas

Europas Wildnis

Die Welterbestätte vereint und schützt die letzten Reste unberührter, unverfälschter, uralter Buchenwälder: Europas ursprüngliche Wildnis.

Europa war einmal wild, waldreich und geheimnisvoll. Die Buchenurwälder und Alten Buchenwälder unserer Welterbestätte sind Fenster in eine vom Menschen ungenutzte Welt – den Urzustand der Natur. So wie dort würde es in nahezu ganz Europa aussehen, wenn es keine Menschen gäbe.

Sehr alte naturnahe Buchenwälder sind heute selten und überwiegend auf schwierig zu bewirtschaftenden Standorten zu finden. Daher zählen sie im weltweiten Vergleich zu den stark bedrohten Lebensräumen unseres Kontinents, obwohl die Buche als Art keineswegs gefährdet ist.

Karte: Natürliche Verbreitung der Buche um 700 n. Chr.
Karte: Heutige Verbreitung der Buchenwälder

Grüne Fläche: Ausbreitung der Buche 700 n. Ch.
Rote Fläche: Ausbreitung der Buche heute

Urwälder – Geordnetes Chaos

Buchenwälder durchleben im Laufe eines Jahres aber auch in ihrem gesamten Dasein sehr unterschiedliche Prozesse und Phasen. Keimen, enges Gedränge der jungen Bäume in den ersten Jahren, jahrzehntelanges Wetteifern um Platz, Wasser und Licht, heranreifen zu einem imposanten Baum, gefolgt von Absterben und Zerfall.
Ohne den Einfluss des Menschen wird ein weitgehend ungestörter Ablauf der natürlichen Prozesse ermöglicht. Werden und Vergehen gehören ebenso zum Alltag wie äußere Einflüsse durch Sturmwurf und Eisbruch. Zusammen gestalten diese typischen Wildnisphänomene über Jahrzehnte und Jahrhunderte den Wald.

Rahmen - Hintergrund
Rahmen - Zierleiste

Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer – Totholzbewohner

Rahmen - Hintergrund
Rahmen - Zierleiste

Wildkatze – bevorzugt strukturreiche alte Buchenwälder

Totholz – Vielfalt im Verborgenen

Still und einsam scheinen die Reste der einst so lebendigen Bäume ihrem endgültigen Zerfall entgegen zu gehen. Aber verborgen im Totholz lebt eine unglaublich große Vielfalt von Organismen, die sich auf diesen besonderen Lebensraum spezialisiert hat.
Totholz reichert sich in ungenutzten Wäldern an, wird zum bedeutsamen Lebensraum und Bestandteil des natürlichen Stoffkreislaufes. Es bietet neben Nahrung auch Unterschlupf, Deckung, Schlafplatz, Überwinterungsort und Brutgelegenheit. Spechte meißeln ihre Höhlen in den Stamm oder hacken in der Rinde nach Nahrung. Eulen, Fledermäuse, Bilche und Hornissen nutzen die Höhlen und Spalten als Nachmieter.
Ein Wald ist daher umso artenreicher, je zahlreicher verschiedene Totholzformen nebeneinander und zur gleichen Zeit vorhanden sind. Allein über 250 holzbewohnende Pilzarten sind auf die Zersetzung von Buchenholz spezialisiert.

Die Verdrängung der Buche

Die einst ausgedehnten Buchenwälder Europas sind heute zu mehr oder weniger großen Inseln geschrumpft. Aufgrund von Waldbewirtschaftung und Holznutzung ist uns der Anblick alternder und absterbender Bäume fremd geworden.
Schon seit Karl dem Großen (800 n. Chr.) wurden Wälder in großem Stil gerodet und die Flächen landwirtschaftlich genutzt. Auch die industrielle Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert wäre ohne die Rohstoffbasis Holz nicht denkbar gewesen. Angesichts dramatischer Holzknappheit erfolgte ab Ende des 18. Jahrhunderts eine Aufforstung mit schneller wachsenden Nadelbäumen. Die Buche wurde so zusätzlich aus vielen Wäldern verdrängt.