Ein vielfältiger Baum
Die Rotbuche ist außergewöhnlich anpassungsfähig an unterschiedliche klimatische, geografische und physikalische Bedingungen.
Sie besiedelt nahezu alle Areale: von reichen Kalk- bis mageren Sandböden, vom Gebirge bis ins Tiefland und von feuchten bis trockenen Standorten. Das ist ein Grund für ihre erfolgreiche Expansion seit dem Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12.000 Jahren.
Unsere Welterbestätte spiegelt nahezu das komplette Spektrum der Buchenwaldtypen vom Meer bis zum Gebirge wider.
Jedes Teilgebiet gibt dabei je nach Klima, Boden und Lage vollkommen verschiedene Waldbilder ab. Das Spektrum ändert sich entlang der Ausbreitungsroute von Süd nach Nord und von Ost nach West, vom Tiefland bis in die Bergstufe. Dort differenzieren sie sich weiter nach Boden, Wasserhaushalt, Lage und Klima. Es werden 86 Buchenwaldtypen in 36 geografischen Varianten in Europa unterschieden.
Superlativ Buchenwald
Der am tiefsten gelegene Buchenwald der Welterbestätte wächst im Nationalpark Jasmund auf Rügen (Deutschland) – er reicht hier bis zum Meeresstrand auf 2 m ü. d. M. hinab – den am höchsten gelegenen Nationalpark Monte Pollino findet man in Italien auf rund 1.900 m ü. d. M.. Die ältesten Buchenwälder findet man im Nationalpark Abbruzzo, Lazio & Molise in Italien – sie sind fast 600 Jahre alt. Das größte Gebiet der Welterbestätte ist Uholka im Karpaten-Biosphärenreservat (Ukraine). Es umfasst 11.860 ha Buchenwald.