Albanien
Buchenwälder in Albanien
Die Buchenwälder in Albanien gehören zur mösisch-balkanischen Buchenwaldregion, die sich über Südosteuropa erstreckt.
In den 1920er-Jahren bedeckten die Buchenwälder noch weite Teile Albaniens. Während der kommunistischen Zeit (1944–1990) und vor allem in den 1980er-Jahren wurden die Wälder jedoch übermäßig ausgebeutet. Aufgrund der wirtschaftlichen Isolation des Landes und der daraus resultierenden Notwendigkeit der Selbstversorgung wurden Brenn- und Bauholz den Wäldern in großem Umfang entnommen. Heute bestehen nur noch 1,1 % der Waldfläche Albaniens aus alten Buchenwäldern. Bei ihnen handelt es sich um einzigartige, fast natürliche Gebiete, die nicht wesentlich durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigt wurden und einen hohen ökologischen Wert haben.
Alte Buchenwälder Albaniens
Die wichtigsten Überreste urzeitlicher Buchenwälder in ganz Albanien umfassen Lumi i Gashit, ein strenges Naturreservat im geplanten Nationalpark der Albanischen Alpen im Norden und die Kernzone Rrajca des Nationalparks Shebenik-Jabllanicë im Südosten des Landes. Die Abgeschiedenheit beider Gebiete, ihr schwieriger Zugang aufgrund fehlender Infrastruktur und ihre Lage in der ehemaligen Sperrzone des Eisernen Vorhangs sind die Hauptgründe dafür, dass deren Wälder bisher kaum beeinflusst wurden und sogar Teile des Urwaldes überleben konnten.
Während Lumi i Gashit auf Kalkstein liegt, basiert Rrajca auf ophiolithischem, kristallinem Gestein aus dem Paläozoikum. Die ungleichen Untergründe bedingen die unterschiedlichen ökologischen Bedingungen. Das erklärt die unterschiedlichen Ergebnisse der laufenden postglazialen, biologischen und ökologischen Evolution der terrestrischen Ökosysteme und der Ausbreitung der Buche.