Belgien
Buchenwälder in Belgien
Seit der letzten Eiszeit haben sich die heutigen belgischen Wälder von einer Kältesteppenvegetation zu einem geschlossenen, gemäßigten Wald mit klimabedingten Veränderungen der Baumarten entwickelt.
Große Teile der Wälder sind seit 2.700 v. Chr. durch menschliche Aktivitäten beeinflusst worden. Im 16. Jahrhundert wurden die Wälder hauptsächlich zur Holzproduktion bewirtschaftet. Die Abholzung in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts reduzierte die Waldfläche auf die Hälfte. Heute erreicht die Waldfläche Belgiens nicht einmal mehr 23 % der Landesfläche. Ein großer Teil der verbleibenden Fläche wird dabei von Siedlungen eingenommen.
Alte Buchenwälder in Belgien
Die fünf Welterbegebiete der belgischen Buchenwälder befinden sich alle innerhalb der Grenzen des Sonienwaldes in Flandern, in der Region Brüssel-Hauptstadt und in Wallonien. Diese Waldreservate sind in der Reihe des gesamten Weltnaturerbes die einzigen Beispiele des atlantischen Buchenwaldes in Westeuropa.
Sie bieten in der Nähe von Brüssel eine große Fläche für natürliche Prozesse und können als Vorzeigebeispiel für den Schutz von Urwäldern dienen. Die Böden sind seit der letzten Eiszeit unbeeinflusst geblieben. Wegen seiner großen Anzahl von beeindruckenden alten Einzelbuchen und ganzen Buchenbeständen ist der Sonienwald einzigartig in Westeuropa. Er beherbergt eine beeindruckende Anzahl von Reliktarten, hauptsächlich Käfer, die im Totholz leben und die die lange Kontinuität des Buchenwaldes und die natürlichen Strukturen des Waldes charakterisieren.