Wir gratulieren zum 10-jährigen
Am 25. Juni 2011 geschah in Paris im Hauptsitz der UNESCO Großes für den Naturschutz in Deutschland: Fünf Waldgebiete wurden Teil der Welterbestätte „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“.
Auch wenn damit kein einziger Quadratmeter Wald mehr geschützt wurde, so unterstrich dieser Beschluss die Einzigartigkeit der Buchenwälder und die globale Verantwortung für deren Erhaltung.
Glückwünsche aus aller Welt
Ich kann mich noch gut an die 35. Sitzung des Welterbekomitees erinnern, die 2011 im Hauptquartier der UNESCO in Paris stattfand. Aus Deutschland lagen dem Komitee die Anträge auf Eintragung des Fagus-Werks in Alfeld sowie die Erweiterung der slowakisch-ukrainischen Naturerbestätten Buchenurwälder der Karpaten um die Alten Buchenwälder Deutschlands in die Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt vor. Außerdem waren wir an unter der schweizer bzw. an der unter französischer Federführung eingereichten seriellen Nominierungen Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen und Das architektonische Werk von Le Corbusier beteiligt. Weder davor noch danach lagen dem Komitee so viele internationale, grenzüberschreitende Nominierungen aus bzw. mit Beteiligung aus Deutschland vor.
Wir sind inzwischen übrigens der Vertragsstaat der Welterbekonvention, der Spitzenreiter in Bezug auf die Beteiligung an grenzüberschreitenden Welterbestätten ist.
Bi- und multilaterale Zusammenarbeit – in vielen Dokumenten des Welterbekomitees und des Welterbezentrums - immer wieder als Herzstück der Konvention – zeichnet das Welterbeprogramm und die Welterbeliste aus, wobei letztere das öffentlich wirksamste Instrument des Übereinkommens ist. Diese tragende Idee verkörpern insbesondere grenzüberschreitende serielle Welterbestätten. Schon in den ersten Jahren wurden mit den Wäldern von Białowieża in Polen und Weißrussland serielle Stätten nominiert und eingetragen.
Seit Mitte der 1990er Jahre ist mindestens eine internationale serielle Nominierung pro Jahr zu verzeichnen. Die Gesamtzahl beläuft sich inzwischen auf 27, was einen Anteil von 2,41 % der 1.121 Welterbestätten ausmacht. Die Zahl erscheint marginal, sie relativiert sich jedoch, wenn man bedenkt, dass daran 62 Länder beteiligt sind. Also fast ein Drittel der 194 Vertragsstaaten der Welterbekonvention arbeitet auf diese Weise aktiv für den Schutz und den Erhalt und des Kultur- und Naturerbes der Welt zusammen. In der Regel kooperieren zwei oder drei Staaten. Die Beteiligung von derzeit noch 12 Ländern – muss ich angesichts des Erweiterungsantrages sagen, der Ende Juli dem Welterbekomittee zur Entscheidung vorliegt – ist die absolute Ausnahme. Wir haben in diesem Jahr also nicht nur die Eintragung der Einschreibung der deutschen Bestandteile der Buchenwälder zu feiern, sondern vielleicht oder wahrscheinlich können wir Ende Juli fast 20 europäische Länder an diesem europäischen Gemeinschaftsprojekt willkommen heißen.
Damit haben wir uns dazu verpflichtet, dieses Naturerbe zu erhalten, indem wir das tun und mit den europäischen Partnern kontinuierlich kooperieren, tragen wir auch zum Zusammenhalt und gegenseitigem Verständnis in Europa bei.
Eigentlich wäre das ein Grund, es den Kanadiern gleich zu tun. Sie haben eine bei Sammlern und Investoren beliebte Goldmünze, das ‚Maple Leaf‘, auf dessen Rückseite das Ahornblatt eingeprägt ist, das auch ihre Flagge ziert. Als adäquates europäisches Gegenstück könnte eine Münze mit einem Buchenblatt auf der Rückseite aufgelegt werden, ein ‚Beech Leaf‘ also. Es muss nicht sofort sein, aber bis zum nächsten großen Geburtstag bekommen wir das vielleicht hin, wenn man rechtzeitig den Vorschlag bei der Deutschen Münze einreicht.
Unabhängig von allen materiellen und immateriellen, außergewöhnlichen, universellen oder nur nationalen, regionalen Werten: Buchenwälder und Buchenhecken kann man bei sommerlichen Temperaturen auch einfach genießen.
Dr. Birgitta Ringbeck
Auswärtiges Amt, Koordinierungsstelle Welterbe
“Herzlichen Glückwunsch an all jene, die so hart dafür gearbeitet haben, dass die Buchenwälder Deutschlands für die gesamte Menschheit erhalten werden. Ich bin stolz darauf, ein kleiner Teil eines Teams engagierter Menschen gewesen zu sein. Aber vor allem gilt der Glückwunsch Deutschland selbst, das sich für die Bewahrung der wilden Natur entschieden hat, damit zukünftige Generationen die Buchenwälder und ihren Wert für ganz Europa kennen und verstehen lernen. Die Geschichte der Buche ist die Geschichte Europas."
David Mihalic
Welt-Schutzgebietskommission der ICUN (Evaluation 2010)
Missoula, Montana USA
"Liebe Welterbe-Akteure der deutschen Buchenwaldgebiete,
vor 10 Jahren wurden die „Alten Buchenwälder Deutschlands“ mit dem UNESCO-Welterbetitel ausgezeichnet. Zu diesem Jubiläum gratuliere ich den 5 deutschen Buchenwaldgebieten sehr herzlich!
Heute umfasst die Welterbestätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ eindrucksvolle 78 Buchenwaldgebiete in 12 europäischen Staaten. An kaum einer anderen Welterbestätte werden internationale Zusammenarbeit und Solidarität so direkt gelebt wie hier. Unser aller Erbe über Ländergrenzen hinweg zu bewahren – das ist auch der Kerngedanke der UNESCO-Welterbekonvention. Ich danke Ihnen daher ganz besonders für Ihr Engagement für eine sichere Zukunft dieses einzigartigen Waldökosystems."
Prof. Dr. Maria Böhmer
Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission
Foto © Danetzki
"10 Jahre Weltnaturerbe – Alte Buchenwälder
Ich freue mich sehr, dass wir dieses Jahr 10 Jahre UNESCO Weltnaturerbe Alte Buchenwälder feiern können.
Einst haben die Buchenwälder das Erscheinungsbild Europas geprägt. Heute sind die naturnahen europäischen Buchenwälder auf wenige Gebiete zurückgedrängt. Sie sind zu stark bedrohten Lebensräumen geworden. Diese letzten Reste müssen wir für die kommenden Generationen erhalten.
Als die fünf deutschen Buchenwälder als Erweiterung der seit 2007 bestehenden Welterbestätte „Buchenurwälder der Karpaten“ vor 10 Jahren in die Welterbeliste eingeschrieben wurden, war dies daher ein großer Tag für den Naturschutz in Deutschland und ein Meilenstein für den Erhalt der letzten ungenutzten Buchenurwälder und naturnahen alten Buchenwälder in ganz Europa.
Mittlerweile seit 2017 umfasst das UNESCO-Welterbe „Alte Buchenwälder und Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ alte Buchenwälder in 12 europäischen Ländern und der Prozess für eine zusätzliche Erweiterung ist auf dem Weg gebracht - was für eine Erfolgsgeschichte!
Ein großes Dankeschön gebührt all denen, die sich für den Erhalt unserer wertvollen Buchenwälder einsetzen. Ihre Beiträge verdienen Respekt und Anerkennung.
Nutzen Sie das Jubiläum, in den Wald zu gehen und genießen Sie mit offenen Augen und Ohren dieses wertvolle Ökosystem!"
Dr. Christiane Paulus
Abteilungsleiterin „Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung“ des BMU
"Wer hätte je gedacht, dass unser hessischer Nationalpark sich so gut entwickelt, das Teilflächen einen so hohen naturschutzfachlichen Wert haben, dass ein relevanter Teil des Nationalparks bereits vor nunmehr 10 Jahren mit der Auszeichnung als Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde. Hiermit stehen wir im Kontext großer und bedeutender Weltnaturerbeflächen z.B. in der Ukraine, die beispielhaft schon vor längerer Zeit diese Auszeichnung erhalten haben.
Wenn man zurückschaut wie viele Widerstände zunächst bestanden und wie groß heute die Zustimmung zum Nationalpark ist, zeigt uns das, dass sich der Einsatz für die Natur, für ein wenig mehr Wildnis auch in unserem dichtbesiedelten Land lohnt. Wir sind stolz auf unseren Anteil am Weltnaturerbe der Buchenwälder.
Weiter so!"
Jörg Nitsch
Landesvorsitzender BUND Hessen e.V.
Vorsitzender Landesnaturschutzbeirat Hessen
"In den alten Wäldern waren Augenblick und Ewigkeit" (Günter Eich)
Wir können stolz darauf sein, dass fünf Buchenwaldgebiete in unserem dicht besiedelten Land, darunter mit den Nationalparken Jasmund und Müritz gleich zwei aus Mecklenburg-Vorpommern, in die Weltnaturerbeliste aufgenommen wurden. Diesen Titel - Weltnaturerbe - sollten wir aber nicht nur als Ehre, als "Augenblick", begreifen, sondern auch als verpflichtenden Auftrag. Denn wir haben mit dem Titel gleichzeitig die Verantwortung dafür übernommen, dass dieses einzigartige Naturerbe auch für kommende Generationen bewahrt wird und erlebbar bleibt.
Wälder brauchen Zeit - "Ewigkeit". Sie haben ein anderes Zeitmaß als der moderne, ökonomisch denkende Mensch. Unser Verzicht auf ökonomischen Gewinn heute ist daher eine große Investition in die Zukunft. Wir sollten daher alles daran setzen, um den Rückgang der in Buchenwäldern einstmals so vielfältigen, artenreichen Lebensgemeinschaften aufzuhalten und umzukehren. Um das zu erreichen, müssen wir Sorge dafür tragen, dass nicht nur die fünf ausgewiesenen Weltnaturerbe-Wälder, sondern zusätzlich auch noch weitere, größere Buchenwaldareale, und dort vor allem die über hundertjährigen Bäume, aus der herkömmlichen Nutzung genommen und möglichst naturnah bewirtschaftet werden.
"Hier wächst der Wald auch ohne Forstwege", so fasste das vor vielen Jahren ein alter Förster bei einer Wanderung durch einen rumänischen Buchenurwald zusammen. Wir sollten daher mehr Mut zeigen - Mut zu mehr Wildnis, Mut zum Nicht-Einmischen und damit auch Mut zugunsten nachfolgender Generationen.
Der Anfang ist gemacht. Lassen wir den fünf geschützten Buchenurwäldern des Weltnaturerbes weitere folgen.
Bettina Baier
BUND - Landesvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern
"10 Jahre jung und doch sehr alt
Die Sicherung wertvoller alter Buchenwälder als Weltnaturerbe ist ein Meilenstein im Schutz unseres Naturerbes. Ein großer Schatz für unsere Nachkommen, der mit zunehmendem Alter immer wertvoller wird und sowohl für die Artenvielfalt als auch für die Menschen mehr „Rendite“ abwirft, als bewirtschaftete Wälder. Mein herzlicher Dank an alle Beteiligten für dieses Geschenk. Mögen noch viele andere Wälder folgen, damit wilde Buchenwälder endlich wieder für viele erlebbar werden, die für Europa eigentlich selbstverständlich sein sollten."
Mark Harthun
NABU Hessen, Geschäftsführer Naturschutz
(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)